Eine Konstante gibt es in der heutigen digitalen Welt: Die Veränderung. Neue Plattformen kommen und die Nutzungsgewohnheiten verändern sich. Dabei ist eine ganz zentrale Frage: Was passiert mit den „älteren“ Plattformen? Verändern sie sich ebenfalls? Werden sie gar durch die neuen Plattformen verdrängt? Letzteres kann man wohl recht fix beantworten. Im Zweifelsfall nicht. So haben wir auch heute noch Bücher, das Kino, Radios und das lineare Fernsehen und irgendwann eben Blogs. Die Marktanteile mögen sich sicherlich verändern, aber ganz aussterben wollen diese Dinosaurier offenbar nicht. Aber sind solche Plattformen wie z.B. Blogs wirklich Dinosaurier? Und sind diese Blogs wirklich so tot, wie es immer alle paar Jahre mal wieder zu lessen ist?. Eine Frage, der sich auch die heute zu Ende gehende Blogparade „Das Blog — ein Medium von gestern?„von Meike Leopold widmet, zu der dieser Blogpost einen weiteren Beitrag beisteuert.
Blogparade zeigt Vielfalt von Blogs
In mittlerweile knapp 80 Beiträgen sind viele lesenswerte Beiträge, Kommentare und Betrachtungsweisen zusammengekommen, die viele gute Argumente bündeln, warum Blogs weiterhin sinnvoll und wichtig sind – auch und gerade aus Unternehmenssicht. Insofern sind sie letztendlich nicht nur in meinen Augen nicht tot, sondern erfüllen ganz im Gegenteil weiterhin wichtige Aufgaben, die eine Website alleine nicht übernehmen kann. Das zeigt immer wieder z.B. auch unsere Event-Kommunikation (z.B. im Rahmen von Projekten). Dort setzen wir sehr oft auf Blog-Elemente (z.B. mit WordPress), um entsprechende Kommunikationsanlässe zu schaffen. Diese können dann wiederum als Basis für Social-Media-Postings und Newsletter genutzt werden. Zum tieferen Einstieg auch in die zahlreichen anderen Möglichkeiten des Blogeinsatzes habe ich unten einige Artikel aus der Blogparade verlinkt, letztendlich würde ich aber empfehlen, sich mal mit allen Beiträgen zu beschäftigen – es lohnt sich!
Kontrolle: My blog is my castle
Einen Punkt möchte ich aber an dieser Stelle herausgreifen, der eine besondere Betrachtung verdient und diesem Blogartikel auch den Namen gegeben hat. Denn aus der Sicht eines Unternehmens geht es immer auch um „Kontrolle“. Kann ich die Inhalte, die in Social Media verteilt werden, kontrollieren bzw. „steuern“? Sehen die Informationen so aus, wie ich das geplant habe und können die Menschen darauf jederzeit und ohne Einschränkung zugreifen? Schnell zeigt sich, dass hier zahlreiche Mauern existieren, was Gestaltung und Sichtbarkeit betrifft. Und ich als Unternehmen nie ganz sicher sein kann, dass nicht plötzlich mein Kanal bzw. die dort veröffentlichten Inhalte auf einem Netzwerk nicht mehr erreichbar ist. Australische Medien konnten davon z.B. vor kurzem im Kontext der Auseinandersetzung mit Facebook ein Lied singen (siehe z.B. heise). Insofern gilt hier um so mehr der schon lange kursierende Satz „My blog is my castle“ – und für viele ist ja auch weiterhin ihr Blog ihr „home“ bzw. Heim.
Und was Blogs noch sind
Letztendlich gilt darüber auch eine weitere Aussage, die ich schon länger verwende und die auch einen der Gründe für den angedachten „BlogSummit“ darstellt. Denn eine Organisation kann über ein Blog nicht nur den Zugriff auf ihre Inhalte dauerhaft sicherstellen. Es ergibt sich immer auch die Möglichkeit, auch auf der eigenen Plattform Inhalte und Tonalität wie im Social Web zu realisieren und somit ihre „klassische“ Website zu ergänzen und zu erweitern. Insofern gilt schon lange (und weiterhin):
Blogs sind Social Media auf der eigenen Website.
Natürlich freue ich mich über Rückmeldungen, auch wenn Kommentare immer seltener werden. Vielleicht ist auch die entscheidende Frage, ob Blog-Kommentare tot sind (und nicht die Blogs an sich)?
Viel Spaß beim Lesen und ein paar Einstiegslinks
In jedem Fall wünsche ich viel Spaß und Anregung bei der Lektüre der auf Meikes Post gelisteten Beiträge zur Blogparade #liveloveblog. Einige Einstiegsartikel seien hier schon mal verlinkt:
- Moritz Orendt: Das wichtigste Instrument meines Marketings? Mein Blog!
- Sandra Meinzenbach: Das richtige Mindset für Ihr Corporate Blog: Neun Tipps, um erfolgreich zu bloggen
- Sabine Haas: Blogs: Denn die einen sind im Dunkeln …
- Kerstin Hoffmann: Contentstrategie: Warum wir das Corporate Blog ständig neu erfinden müssen
- Stefan Schütz: Corporate Blogs: alternativlos oder altersschwach? #liveloveblog
- Valerie Wagner: Bloggen verbindet und macht glücklich
- Marie-Christine Schindler: Totgesagte leben länger: Warum mir Bloggen wichtig ist. Mein Beitrag zur #Blogparade
- Katja Evertz (in ihrem privaten Blog): #liveloveblog – Meine Liebeserklärung an das Online-Tagebuch
Photoquelle (Burg Eltz): Mika Baumeister, Unsplash
Hallo Stefan,
Du bist ja glaube ich, der letzte, der bei Meike noch so eben in die Blogparade geflutscht ist.. Willkommen.. 😉
Das zentralen Vorteile des Blogs (sofern man Ihn selber betreibt) ist – wie Du ganz richtig sagts – die Kontrolle. Dies aber jetzt nicht negative gemeint, in Bezug auf einen verwirrten Kontroll-Freak, sondern die Sicherheit, die man hat, um seinen eigenen Content nach den eigenen Vorstellungen zu veröffentlichen – ohne Angst haben zu müssen, dass (wie mir passiert) Leuten, die meine Blog-Beiträge zu investigativ fanden. Es ging seinerzeit um die Anhäufung von Fake-Shops. Die Gruppe wuchs schnell und einer der damaligen Angeklagten hatte wohl seine Mittelsmänner in die Gruppe geschleust, die von nun an alle meine Beiträge meldeten. Kommunikation mit Facebook ist quasi unmöglich – also wurde und wird immer noch jeder Beitrag von mir sofort mit dem Hinweis, dass ich „gegen die Community Richtlinien verstoße“ gesperrt.
Auf meiner eigenen Plattform kann mir keiner den Mund verbieten. Ich muss nicht nett sein, oder social correct weichgespülten aber nichtssagende Wortphrasen von mir geben, um einem Bann zu entgehen.
Facebook will mich nicht? Dann baue ich mir mit BuddyPress eben mein eigenes. Genauso wie mein eigenes CLUBHOUSE. Nur ich nenne es NERD-HAUS. Fast alles kann man mit WordPress umsetzen – man muss es nur machen..
CU
Peter
Danke 😉
Hallo Stefan,
vielen Dank für die prominente Erwähnung! Wahnsinn, was da an Blogbeiträgen zusammengekommen ist – ein wichtiges Thema, mit viele Facetten.
Grüße aus Kölle
Stefan
Hallo Stefan,
vielen Dank für die Erwähnung meines Beitrags zu #liveloveblog. Ich bin ganz deiner Meinung: Blogs bieten so viel Gestaltungsmöglichkeiten, die Facebook & Co. niemals darstellen können. Ich bin vor gut vier Jahren mit meinem Blog gestartet und habe ihn schon im ersten Jahr um einen Podcast ergänzt. Auch die Audio-Inhalte bleiben bei mir, denn ich hoste meinen Podcast selbst. Ich sage schon lange, mein Blog ist mein Wohnzimmer im Netz und darüber habe ich die Kontrolle. Das zeigen auch meine Zahlen: nur 6 Prozent meines Traffics kommt von Social Media, der Rest kommt von den Suchmaschinen. Da fällt die Entscheidung leicht, worin ich meine Energie investiere.
Grüße
Valerie